Auf acht Kilometern durch die Steinhagener Bergwelten

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Wandern

Erlebnisbericht aus Steinhagen

Ob hinter den sieben Bergen wirklich sieben Zwerge wohnen?! Finden wir es heraus!
Der Bergweltenweg in Steinhagen führt als Rundwanderweg über Teile des "Wegs für Genießer" (www.geniesserweg.de) und über die sieben Berge.
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© pro Wirtschaft GT GmbH / I.Helmke

Hohe Liet, Gottesberg, Petersberg, Bußberg, Pasterkemper Berg, Emilshöhe und Jakobsberg. Offiziell hat die Wandersaison zwar noch nicht begonnen, aber auch in den Wintermonaten hat der Wanderweg seinen ganz eigenen Charme. Statt in ein Blütenkleid hüllen sich die „Bergwelten“ jetzt in eine Blätterdecke. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau – da stellen sich erste Frühlingsgefühle ein. An diesem sonnigen Nachmittag im Februar schnüre ich also kurzerhand die Wanderschuhe, schultere den Rucksack und los geht‘s. Für mich hat die Wandersaison in diesem Moment begonnen.

Knapp acht Kilometer liegen vor mir, als ich am Restaurant Friedrichshöhe (www.friedrichshoehe.de) meine Wandertour starte. Bereits nach ein paar hundert Metern verlasse ich die Feldlandschaften und folge den Schildern tiefer in den Wald hinein. Auf den Wanderwegen begegnen mir gutgelaunte Passanten, die einen Ausflug ins Grüne dem Sofa vorgezogen haben. Spaziergänger, Jogger mit Hunden, Fahrradfahrer und zwei Reiterinnen auf ihren Pferden. „Ist das nicht herrlich heute?!“ ruft mir eine der Damen zu. Da kann ich nur zustimmen. Ein Blättermeer aus warmen Braun- und Orangetönen bedeckt den Waldboden und steht im malerischen Kontrast zu dem giftgrünen Moosteppich an den Böschungen. Dazu der blaue, wolkenlose Himmel. Die Nachmittagssonne taucht die Szenerie in ein goldenes Licht. Die Kulisse wäre perfekt für ein Landschaftsgemälde.

Aufstieg mit Panoramasicht

Über Höhen und Tiefen, über Stock und Stein und durch die eine oder andere Schlammpfütze – die Strecke führt mich auf schmalen Pfaden quer durch den Wald. Durch das Blättermeer unter meinen Füßen lassen sich die Wege mehr erahnen als erkennen. Bereits seit einer Weile gehe ich stetig bergauf – aber dann wird es richtig steil. Die Schwedenschanze bildet mit ihren knapp 306 Metern wohl den höchsten Punkt der Wanderung. Umso schöner ist die Aussicht auf das Münsterland und das Ravensberger Land, die sich im Tal vor mir erstrecken. Bei klarer Sicht kann man von hier bis zum Wiehengebirge schauen.

Perfekter Zeitpunkt für eine kleine Pause. Die Sonne steht bereits tief. Ich habe noch etwa die Hälfte der Strecke vor mir. Zeit aufzubrechen. Ab jetzt geht’s erstmal bergab. Ich passiere den Jückemühlenbach. Die Wiese in dem kleinen Tal glitzert im Sonnenlicht. Um die Grashalme haben sich kleine Eiskristalle gelegt. Die Pfade und Wanderwege führen mich zurück zur Kaistraße. Doch bevor es zum Parkplatz geht, macht der Bergweltenweg noch einen Schlenker in das Naturschutzgebiet Jakobsberg. Plötzlich raschelt es und als ich mich neugierig umdrehe, entdecke ich drei Rehe, die über die Lichtung laufen. Derweil hat die Sonne den Horizont erreicht und taucht ihn in ein warmes Licht. Von weitem erkenne ich die Straßenlaternen, die sich bereits einschalten. Passend zum Einbruch der Dunkelheit erreiche ich den mittlerweile gut besuchten Parkplatz. Perfektes Timing. Aus der Gaststätte Friedrichshöhe erklingen lachende Stimmen. Wenn ihr eure Wandertour bei einem leckeren Snack, Abendessen oder Getränk ausklingen lassen wollt, seid ihr hier genau richtig.

Die Wacholderheide und der „Echte Steinhäger“

Ich komme an den Steinhagener Wacholderheiden vorbei – übrigens, die letzten in der Region. Wusstet ihr, dass die Wacholderbeere in der Naturheilkunde eingesetzt wird? Sie soll bei der Behandlung von Hautkrankheiten, Gicht, Rheuma oder Nierenleiden helfen. Aber nicht nur Kranken, sondern auch Genießern ist der Wacholder ein Begriff. Kenner wissen den herb-würzigen Geschmack des Wacholderschnapses zu schätzen. Hier in der Region gibt’s den einzig wahren „Echten Steinhäger“ – und das schon seit dem 15. Jahrhundert. Klingt interessant.

Auch ein Besuch im Historischen Museum Steinhagen lohnt sich. Dort könnt ihr die antiken Destillen zum Schnapsbrennen kennen lernen.

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© Teutoburger Wald Tourismus / P. Koetters

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