Kneipp in Bad Wünnenberg

von Michaela Schipke

Ist Ihnen das auch schon mal so gegangen, dass Sie nach etwas Neuem gesucht haben, um sich persönlich etwas Gutes zu tun? Irgendwie bin ich nicht unzufrieden, aber brauche einen neuen Anreiz für mein Leben. Manchmal habe ich so eine Phase, dass ich z.B. über meine Ernährung nachdenke, oder ein neues Sportangebot suche, oder einfach mal überlege, was ich für meinen Körper tun kann, um möglichst lange gesund zu bleiben.

Kneipp-Gesundheitstheorie

Wasserbecken für die Arme
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Vor ein paar Wochen bin ich über einen Internet-Artikel über die Kneipp-Gesundheitstheorie gestoßen, der mich gefesselt hat. Denn bisher dachte ich immer, puh, schon oft in Bad Wünnenberg irgendwo gelesen und von verschiedenen Angeboten gehört, aber ehrlich gesagt: Ich weiß gar nicht so genau, was das im Einzelnen alles ist! Mal nachlesen.

Zusammengefasst: Um gesund zu sein, muss ich mich, meinen Körper und auch meinen „Geist“ stark machen. Wenn alles in Einklang ist, habe ich starke Widerstandskräfte und bin allgemein stark gegenüber den Anforderungen im Leben. Sebastian Kneipp hat fünf Bereiche genannt, auf die man achten soll, um ein gesundes Leben im Einklang mit der Natur zu führen: Wasser, Bewegung, Lebensordnung, Ernährung und Heilpflanzen.

Na, da habe ich ja gleich ein ganzes Konzept gefunden! Aber ist das nicht fürchterlich altmodisch und kompliziert? Schon habe ich mich in das Thema festgebissen und stoße während meiner Recherche auf viele sehr aktuelle Berichte und Tipps. Kneippen (nee, nicht in der Kneipe) ist ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, das einfach ist, fast nichts kostet und nur wenig Aufwand bedeutet. Die Verfahren sind für jeden geeignet: Erwachsene, Kinder, Berufstätige, Rentner, für jeden Bildungsstand und jede Lebenseinstellung, für Gesunde und Kranke. Also passt das auch zu mir *freu* Dann ist ja toll, dass ich sogar im Kneipp-Heilbad Bad Wünnenberg zu Hause bin.

Wasser

Im Wasser Spazieren im Aatal Bad Wünnenberg
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Was kann ich denn als erstes tun, fragte ich mich. Das Element Wasser ist mir sehr sympathisch. Daher steigere ich doch einfach mal aktiv meine Abwehrkräfte und schlage Corona-Viren ein Schnippchen: Ab zum Wassertreten! Durch das kalte, frische Quellwasser wird die körpereigene Abwehr angeregt, aktiv zu werden. Bei den Tretbecken kenne ich mich in Bad Wünnenberg mittlerweile aus: mal im idyllischen Aatal an der Kneipp-Oase, mal im Natursteinbecken im Golmeketal oder direkt im Flussbett. Da bietet Bad Wünnenberg insgesamt sieben verschiedene Möglichkeiten. Die Beine fühlen sich besser durchblutet an. Wie herrlich!

Bewegung

Barfuß laufen in Bad Wünnenberg
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Als nächstes ziehe ich die Schuhe aus und spaziere über den Barfußpfad in Bad Wünnenberg. Das ist ein etwa ein Kilometer langer Rundgang über verschiedene Untergründe im Naturerlebnis Aatal. In die natürliche Umgebung integriert und ein Ort, um einmal richtig die Seele baumeln zu lassen und den Alltagsstress zu vergessen. Ja, stellenweise hat es schon echt gepikst. Es ist eine natürliche Fußreflexzonenmassage, die ist auch nicht immer angenehm. Aber ein erfahrener Kneippgänger gab mir den Tipp: Wenn man es regelmäßig macht, wird es besser. Er meinte, das gelte für alle Kneipp-Anwendungen. Ein kalter Wasserguss am Bein wäre z.B. ein Reiz, den man anfangs intensiver empfindet. Aber mit der regelmäßigen Anwendung käme erst der Erfolg.

Lebensordnung

Pause in der Natur
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Pausen fand Sebastian Kneipp allerdings auch wichtig (Stichwort „Lebensordnung“). Die mache ich z.B., indem ich mir einfach mal ein Entspannungsbad gönne, eine Auszeit für mich nehme. Oder ich setze mich bei einer Wanderung durch die reizvolle Natur von Bad Wünnenberg auf eine Bank und atme bewusst die frische und duftende Luft tief ein und aus. Durch die abwechslungsreiche Landschaft und das viele Grün kann ich herrlich entspannen und herunterfahren. Und Wege gibt es hier für jeden Fitness-Grad.

 

Ernährung und Heilpflanzen

gesundes Essen
© Teutoburger Wald Tourismus / D. Ketz

Was ich mir für nächstes Wochenende vorgenommen habe? Ich traue es mich fast nicht zu sagen: Ich gehe Brennesselsamen sammeln Eine Bekannte hat mir ein Rezept für einen suuuuperleckeren Brotaufstrich gegeben, den ich unbedingt nachmachen will. Tja, und was soll ich sagen: Gesund ist das auch noch! Und gar nicht schwer! Und günstig!

Jetzt bin ich nicht nur Fan von Bad Wünnenberg, sondern auch Fan von Sebastian Kneipp! Und Spaß macht es auch, das Kneippen! Wie wär’s? Einfach mal machen.

Rezept: Power Brotaufstrich

5 frische Brennnesselspitzen
2 EL geröstete Brennnesselsamen
2 EL möglichst fein gehackte Walnüsse
1 EL fein geriebener Parmesan
3-5 möglichst klein geschnittene eingelegte getrocknete Tomaten
kaltgepresstes Olivenöl nach Bedarf
1 Prise Salz
1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
Die frischen Brennnesselspitzen mit dem Nudelholz überwallen, damit die Brennhaare zerquetscht werden und möglichst fein hacken.
Mit den Brennnesselsamen, Walnüssen, Parmesan und getrockneten Tomaten mischen.
Mit Salz und Pfeffer würzen.
Zum Schluss das Olivenöl dazugeben, um eine streichfähige Masse zu erhalten.