Erste Mohnfelder blühen bereits!

 

Die Mohnfelder werden voraussichtlich am Wochenende 27.-29. Mai 2022 in der Vollblüte stehen!

 

Auch in diesem Jahr bietet ein MOBILER MOHNLEHRPFAD wieder wissenswertes zur Blütenpracht für die ganze Familie.

Dieses Mal stehen die fünf Infostationen an einem Feld der Familie Klemme in Dalbke – unweit des Hofes. So besteht für einen Fotostopp und für viele Infos rund um den Mohn die Möglichkeit, am ehemaligen Tierpark-Parkplatz direkt neben der B238 zu parken und einige Schritte zum Mohnlehrpfad zu gehen.

Der Parkplatz sowie der Weg zum Feld werden ausgeschildert. Der eingesäte Wintermohn blüht Ende Mail/Anfang Juni. Es wird darum gebeten, das Mohnfeld nicht zu betreten, die Pflanzen nicht zu beschädigen und keinen Müll zu hinterlassen.

 

Natürlich blühen die Felder bereits einige Tage zuvor und auch nach dem angegebenen der Vollblüte.

Es können sehr gern Bilder gemacht werden. Allerdings bitten wir Euch, auf folgendes zu achten:

1) Bitte haltet die bestehenden Corona-Regeln ein (AHA-Regeln)

2) Bitte nehmt Rücksicht auf die Anwohner in der Nähe der Felder. Parkt einige Meter weg und geht bitte die letzten Meter zu Fuß zu den Feldern.

3) Bitte beschädigt keine Pflanzen. Auf den Feldern wird ein hochwertiges Lebensmittel für lippische Bäckereien produziert!

Weitere Auskunft über den aktuellen Stand der Mohnblüte erfahrt Ihr im Hofladen Klemme, Telefon: 05264-398.

 

Strahlkraft der Blüte

© Teutoburger Wald, Gemeinde Kalletal

Es ist Frühsommer - Zeit für einen Fotostopp in Kalletal:

So manche Autofahrer oder Spaziergänger staunen nicht schlecht, wenn sie das violett-rosafarbene Blütenmeer auf den Feldern in Kalletal entdecken. Denn diese Blütenpracht ist ein seltenes Phänomen in Deutschland. Es handelt sich um „Papaver somniferum“ oder einfach Schlafmohn, der erst in den letzten Jahren wieder Einzug in die heimische Landschaft gehalten hat. Abhängig davon, ob Winter- oder Sommermohn gesät wurde, variiert die Blütezeit von Ende Mai bis Ende Juni. Da jede Mohnblüte nur einen Tag blüht, ist das Schauspiel der vollen Blütenpracht für nur ca. 14 Tage im Jahr zu erleben

 

Abwechslung auf dem Acker

© Werner Klemme

Auf den Geschmack, statt des konventionellen Getreideanbaus jetzt Schlafmohn auszusäen, ist der Kalletaler Landwirt Werner Klemme vor drei Jahren gekommen und vertreibt diesen mittlerweile mit einigen Kollegen unter der Marke „TeutoMohn“

Bisher noch eine Anbaunische, setzt der Hof Klemme auf kreative und innovative Wege in der Landwirtschaft: Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, kultivierten Mönche erstmals in der Antike Schlafmohn zur Herstellung von Medikamenten gegen Schmerzen und Schlaflosigkeit. Sie wurde als Heilpflanze, aber auch als Nahrungsmittel genutzt. In Westdeutschland war der Anbau seit dem 2. Weltkrieg aufgrund der möglichen Verwendung des Kapselsaftes als Rauschmittel verboten worden. In den letzten Jahren konnten aber mit einer Anbaugenehmigung unbedenkliche, morphinfreie Sorten gezüchtet werden.

 

Schlafmohn sorgt für eine bunte Vielfalt

© Teutoburger Wald/Gemeinde Kalletal

Wer morgens an einem Mohnfeld steht, der hört es von allen Seiten summen und brummen. Durch die Erweiterung der Fruchtfolge um den Mohnanbau ist der Bedarf an Pflanzenschutz-mitteln geringer.

Dies ist der Artenvielfalt auf dem Acker sehr zuträglich. Mohnblüten mit ihren reichen Pollenpräsenten locken viele Bienen und andere Insekten an, die sich dort mit dieser Extraportion Eiweiß für den Nachwuchs versorgen. Die beste Zeit für die Bienen, Pollen zu ernten, ist zwischen 6 und 10 Uhr morgens, da sich die Blüten dann am besten darbieten.

Nach der Mohnernte im August erlebt das Mohnfeld quasi noch eine zweite Blüte der Beikräuter. Hier blühen – je nach Vorjahresbesatz – vor allem Kamille, Vogelmiere und Ehrenpreis. Ihre Blüten sind oft nektarreich und werden ebenfalls von Bienen besucht, die hiervon ihren Wintervorrat anlegen können.

Gesunder Genuss – oder wie der Mohn aufs Brötchen kommt

© Werner Klemme

Wenn Ende August Tausende von Samen in den Kapseln rascheln, ist der Mohn erntereif: Aus 0,5 kg Mohn bei der Saat werden in guten Jahren rund 1.300 kg Mohnsamen nach der Ernte. Jedes Mohnkörnchen hat also (theoretisch) über 2.500 Nachkommen. Betrachtet man einzelne Pflanzen, sind problemlos auch bis zu 10.000 (!) Samen möglich. Für eine züchterisch kaum bearbeitete Pflanze ist das wirklich beeindruckend.

Bis der Mohn auf unserem Frühstücksbrötchen landet, ist ein aufwendiger Ernteprozess der unzähligen Samen inklusive Reinigung und Trocknung notwendig – doch der Aufwand lohnt sich:  Der Geschmack des heimischen Blaumohns ist deutlich aromatischer und intensiver als importierter Mohn, da dieser nach der Ernte nicht behandelt werden muss im Vergleich zu bedampftem Mohn.

Wertvolle Inhaltsstoffe von innen und außen

© Werner Klemme

Der Ölgehalt der voll ausgereiften Mohnsamen, welche aus den Poren der reifen, trockenen Kapsel geerntet werden, schwankt zwischen 40-54 %, sodass auch kaltgepresstes Öl gewonnen werden kann. Das Öl mit gesunden Inhaltsstoffen ist cholesterinarm und kann in der Küche das Olivenöl ersetzen. Als alternative Ölpflanzen schlummert im Mohnanbau noch ein enormes Potenzial. Denn Mohnsamen sind auch reich an Calcium und enthalten weitere wertvolle Inhaltsstoffe.

Praktischen Nutzen findet Mohnöl auch in der Hautpflege bei der Herstellung von Kosmetika. Der wichtigste Bestandteil des Mohnöls ist die Linolsäure, dieser ist gut für die Haut und lindert Hautrötungen. Zusätzlich hilft Linolsäure bei spröder und rissiger Haut. Auf Mohnölbasis werden auch Gesichtscremes und Körperlotionen hergestellt, gerade bei empfindlicher Haut sind Cremes auf Mohnölbasis eine echte Alternative.

 

Zurück zu kurzen Wegen

© Werner Klemme
© Werner Klemme

„Regional und saisonal“ sind die Schlagworte, die zu einem nachhaltigen, klimaschonenden Konsum führen. Durch den Kauf heimischer Produkte kann ein jeder seinen ganz persönlichen Beitrag hierzu leisten. Auf Mohnsamen bezogen war dies in den letzten Jahrzehnten jedoch unmöglich. Quasi der gesamte Backmohn wurde aus Österreich, Tschechien und der Türkei importiert. Für Bäcker in der Umgebung und diverse Hofläden eröffnen sich dank des TeutoMohns aus dem Kalletal Bezugs-möglichkeiten in der Nähe.

Auf dem Hof Klemme im Ortsteil Hohenhausen-Dalbke wird der Mohn pur zum Backen verkauft, ist aber auch weiterverarbeitet, z.B. als Senfmohn, erhältlich. Die Mitarbeiterinnen im Hofladen informieren gerne über die Produkte sowie die genauen Standorte der Mohnfelder, welche jährlich wechseln. www.hofladen-klemme.de

Mohnlehrpfad - Ausflugsziel für die ganze Familie

© Teutoburger Wald / Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge

Ein mobiler Mohnlehrpfad bietet die Möglichkeit, direkt am Mohnfeld mehr über diese besondere Pflanze zu erfahren. Verbunden werden kann der Besuch der Mohnfelder mit einer Wandertour in Kalletals schöner Natur, beispielsweise durch das Naturschutzgebiet Rotenberg, Bärenkopf, Habichtsberg und Wihupsberg nördlich von Hohenhausen.

 

Mohnlehrpfad: Parkplatz Sportplatz Hohenhausen, 32689 Kalletal

Naturpark-Kommune

© Teutoburger Wald/Verband Deutscher Naturparke e.V.

Die Gemeinde Kalletal ist seit 2019 Naturpark-Kommune und hat sich besonders dem Engagement zu Gunsten der Einzigartigkeit und landschaftlichen Schönheit des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge verschrieben. Hierzu gehört der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaften sowie der biologischen Vielfalt, die Förderung einer innovativen, nachhaltigen Regionalentwicklung und die Stärkung eines nachhaltigen Tourismus.

Aktueller Stand der Mohnblüte

Informationen über den aktuellen Stand der Mohnblüte können Sie auf dem Hof Klemme erfahren.

 

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