Ein Spaziergang durch die Klostergeschichte von Hardehausen
Ein sonniger Freitagmorgen scheint mir die beste Zeit zu sein, um die weitläufige Anlage des Klosters Hardehausen zu erkunden. Die ehemalige Zisterzienserabtei in ca. 15 km Entfernung von Warburg wurde im Jahr 1140 gegründet. Sie war sogar die erste Zisterze in Westfalen. Die Zisterzier lehnten die zunehmende Verweltlichung des Benediktinerordens ab und lebten ein strenges und enthaltsames Ordensleben. Im 13. Jahrhundert erlebte das Kloster eine so starke Blütezeit, dass sogar die Zahl der Mönche und Konversen (Ordensmänner ohne Priesterweihe) eingeschränkt werden musste. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage geplündert, zerstört und anschließend in seiner heutigen Form wiederaufgebaut. Im Jahr 1803 wurde das Kloster dann letztendlich aufgelöst und Hardehausen zur landwirtschaftlichen Domäne. 1931 wurde es vom Papst erneut zur Abtei erklärt und schon 1938 durch die Nationalsozialisten wieder aufgelöst und kurzfristig als „Nationalpolitische Erziehungsanstalt“ genutzt. Seit Ende der Kriegszeit wird die Klosteranlage als Jugendhaus und katholische Landvolkshochschule des Erzbistums Paderborn genutzt.
An der Seite des Hauptgebäudes befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem ich an diesem Morgen mein Fahrrad abstelle und beginne die Anlage zu erkunden. Obwohl es noch recht früh ist, macht die kühle Morgenluft bereits einer angenehmen Wärme Platz und die Sonne strahlt auf den großen Hof des ehemaligen Klosters. Vor dem Eingang zum ehemaligen Konventsgebäude befinden sich eindrucksvolle Statuen verschiedener Würdenträger. Innerhalb des Gebäudes befindet sich unter anderem ein frühgotischer Kreuzgang aus der Zeit des Barocks.