Erlebnisbericht aus Paderborn

von Anja Vollmer

© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer

Lange Zeit habe ich mein mittlerweile in die Jahre gekommenes Fahrrad nur zum Einkaufen und für kurze Strecken genutzt. Aber damit sollte jetzt Schluss sein. Ein neues Fahrrad musste her und das wollte natürlich auch „eingefahren“ werden. Als erste Route habe ich mir die Paderborner Seentour ausgesucht, eine knapp 26 km lange Route, die flach verläuft und wie der Name schon sagt, viele Paderborner Seen miteinander verbindet. Also die perfekte Route, um das neue Rad „einzufahren“.

Direkt von der Stadt ans Wasser

© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer

Der Startpunkt meiner Seentour liegt zentral in der Innenstadt am Maspernplatz. Dort zeigt eine Tafel eine Übersicht über die fünf Paderborner Radrundtouren (PB-Touren), die an dieser Stelle starten. Ich verschaffe mir noch einen kurzen Überblick über meine PB1-Tour und fahre los. Schon nach kurzer Zeit erreiche ich das Heinz Nixdorf MuseumsForum, das weltgrößte Computermuseum. Ein Besuch hier lohnt sich immer, heute habe ich allerdings ein anderes Ziel.

Schon kurze Zeit später komme ich an den ersten Seen an, den Fischteichen. Diese sind ein beliebtes Ausflugsziel, sowohl bei den Paderbornern als auch bei Besuchern, da sowohl ein Spaziergang, eine Joggingrunde oder auch eine Klettertour im Kletterpark möglich sind. Zu dieser Jahreszeit sind die Fischteiche aber fest in der Hand ganz anderer Zeitgenossen, nämlich von Enten und Gänsen. Viele ziehen jetzt ihre Jungtiere groß, da müssen auch die Autos auf der Straße zwischendurch mal einen Stopp einlegen, um die Federvieh-Familien passieren zu lassen.

Ein See nach dem anderen

© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer

Von den Fischteichen aus geht es durch den Ortsteil Mastbruch zu den Talleseen, dann weiter zum Waldsee. Der am See gelegene Campingplatz ist bei Dauercampern sehr beliebt. Beim nächsten See auf der Route kommen die Sonnenanbeter zu ihrem Vergnügen. An den Habichtsee grenzt ein kleiner Sandstrand. Auch wenn das Baden im See nicht gestattet ist, wird der Strand gerne für ein Sonnenbad genutzt. Auch ich lege hier einen kurzen Zwischenstopp ein und genieße die wärmende Sonne.

Am Rande des Stadtteils Sennelager liegt der kleine Thuner See, an dem sich häufig Angler die Zeit vertreiben. Ich lasse ihn links liegen und erreiche alsbald den Boker Kanal, der von Schloß Neuhaus nach Lippstadt verläuft. Der gut 30 Kilometer Kanal wurde um 1850 gegraben, um das kalkhaltige Wasser von Pader und Lippe auf die kargen Sandböden zu leiten und auf diese Weise zu düngen. Meine Seentour führt mich nun am Kanal entlang vorbei am kleinen Thunhof-Teich zum Lippesee.

Lippesee - nicht nur für Wassersportler ein Paradies

© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer

An der Stelle, an der ich den Boker Kanal verlasse, gelange ich direkt zu einem Parkplatz am Lippesee, von dem aus eine Segelschule und einige Lokale direkt erreichbar sind. Sowohl der Sandstrand beim Eisklang am Salitos Beach als auch der Biergarten des Bistros Seemöwe sind bei dem sonnigen Wetter gut besucht von Leuten, die sich ihr Eis oder Kaltgetränk schmecken lassen und dabei den unterschiedlichen Wassersportlern zusehen. Ich beschließe ein anderes Mal in naher Zukunft wiederzukommen und dann eine ausgiebige Pause einzulegen oder auch mal das Stand-up-Padeln auszuprobieren.

Meine PB1-Route führt mich nun weiter am Lippesee entlang zum Südufer. Auf der anderen Seite der Bundesstraße 64 sehe ich den Nesthauser See, der für seine Wasserskianlagen bekannt ist. Ich radele an den Fachwerkhäusern von Gut Lippesee vorbei, widerstehe erfolgreich der Versuchung, dort eine Pause einzulegen und gelange nach der Unterquerung der 33 nach Schloß Neuhaus.

Schloß Neuhaus - Weserrenaissance und Landesgartenschau

© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer

Durch den Auenpark fahre ich direkt auf das Wasserschloss aus der Zeit der Weserrenaissance zu. Der wunderschön gestaltete Barockgarten lädt immer wieder zu einem Spaziergang ein und auch ich lasse mir diesen heute auch nicht entgehen. Eine kleine „Radpause“ habe ich mir ja nun wirklich verdient.

Seit Schloß Neuhaus im Jahr 1994 Ausrichtungsort der Landesgartenschau war, findet hier immer ab vom 1. Mai der Paderborner SchlossSommer statt. Den ganzen Sommer über bis zum 3. Oktober gibt es dann zahlreiche Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte, die Gartentage, ein Wein- und ein Bierfest und auch den Paderborner Fahrradtag. Es lohnt sich also in den Kalender zu schauen, bevor man die Paderborner Seentour fährt. In diesem Jahr sind allerdings alle Veranstaltungen wegen der Coronakrise zunächst bis Ende August abgesagt. Daher setze ich meine Tour nach einem kurzen Spaziergang durch den blühenden Barockgarten fort.

Die Pader - Deutschlands kürzester Fluss

© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer
© Tourist Information Paderborn, Karl Heinz Schäfer

Von Schloß Neuhaus aus entlang der Pader und durch die Paderauen radele ich nun wieder in Richtung Paderborn-Zentrum. Die Pader, die von ihren über 200 Quellen in Paderborn nach Schloß Neuhaus fließt und dort in die Lippe mündet, ist übrigens der kürzeste Fluss Deutschlands. Ich fahre heute entgegen der Fließrichtung und mache noch einen letzten Halt am Padersee. Dieses Gebiet und auch weitere Teile der Pader wurden im letzten Jahr renaturiert und naturnah umgestaltet. Das lässt sich auch wunderbar zu Fuß entlang der PaderWanderung, die sich hier immer wieder mit meiner Paderborner Seentour kreuzt, erleben.

Nach einem letzten kurzen Stück komme ich nun wieder am Maspernplatz in Paderborn an. Und ich muss sagen, für die erste Tour mit dem neuen Rad habe ich eine gute Wahl getroffen. Denn gerade für (Wieder-)Einsteiger ist die Route besonderes durch ihren flachen Verlauf bestens geeignet. Bevor es aber endgültig wieder nach Hause geht, lasse ich die Füße und die Seele noch ein wenig in der Maspernpader baumeln und schaue den Kindern beim Hüpfen über die im Wasser liegenden Steine zu.

Tipp!

Paderborner Land

© Touristikzentrale Paderborner Land e. V.
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Radfahren im Wittekindsland

 

© Teutoburger Wald Tourismus, M. Schoberer

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