Recherchereise mit historischem Hintergrund

Erlebnisbericht aus Steinhagen

Die Recherchereise mit dem Journalisten Thomas Bichler für das Magazin „Wanderbares Deutschland“ führte mich als Projektleiterin der Hermannshöhen nach Steinhagen wo es recht hochprozentig zuging…

 

Historisches Museum

© Teutoburger Wald Tourismus, I. Bohlken

Eindeutiger Schwerpunkt im historischen Museum in Steinhagen, das ich zusammen mit Thomas Bichler und dem örtlichen Tourismusexperten Simon Block besuchte, ist die lokale Spezialität: der Steinhäger.

Kennt Ihr diesen Schnaps noch? Seine Hoch-Zeit erlebte der Wacholderbrand in der Steingut-Flasche, die sich übrigens „Kruke“ nennt in den 1950er bis 1970er Jahren. Vom kleinen Steinhagen in alle Welt exportierte man den süffigen Schnaps, der dem heutigen Modegetränk, dem Gin ähnlich ist. Zur Hoch-Zeit produzierten bis zu 20 Brennereinen in Steinhagen den Wacholderbrand und verhalfen dem Ort zu Wohlstand. Heute wird nur noch das Destillat in Steinhagen hergestellt, die Schnapsproduktion findet hier nicht mehr statt.

© Teutoburger Wald Tourismus, I. Bohlken

Wobei, eigentlich stimmt das so nicht. Denn Jahr für Jahr stellen sich Brennmeister Horst Feye und sein Team aus ehrenamtlichen Helfern an die kleine Brennblase im Museum, lassen sich eine Zollfreigabe erteilen und produzieren eine Jahres-Sonderedition auf Steinhägerbasis. Dann entstehen ca. 60 Liter Schnaps, auf den die wahren Fans schon lange warten und die sie dann im Museum kaufen können.

Was ist eine Kruke?

© Teutoburger Wald Tourismus, I. Bohlken

Die eben erwähnte kleine Jahresedition wird nicht in Kruken abgefüllt, sondern in Flaschen.
Aber was sind eigentlich diese Kruken, deren Ausstellung das Museum dominiert und warum keine Flaschen? – Nun, das hat uns das Team des Historischen Museums genau erklärt: Der Steinhäger ist nahezu unbegrenzt haltbar, wenn kein Lichtstrahl ihn erreicht, deshalb füllt man ihn traditionell in Steingutflaschen ab. – Übrigens ausgesprochen interessant ist im Museum die Sammlung alter Prunk-Krüge die für besondere Anlässe verkauft wurden. Die älteste im Museum befindliche Kruke stammt aus dem Jahr 1893.

Schöner historischer Einblick

Einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Steinhägers erhaltet ihr am besten bei einer Führung. Geöffnet hat das Museum donnerstags und samstags von 15 - 17 Uhr, von April bis Oktober zusätzlich noch an jedem 1. Sonntag im Monat zur selben Zeit. An einer kleinen Theke im Ausstellungssaal kann man sich dann noch eine Kostprobe gönnen.

Plant ungefähr eine Stunde Zeit für das kleine Museum ein.

Mein Tipp: Danach ab in die Kultgastro Friedrichshöhe

Wer gerne ein ordentliches „Mittachessen“ auf dem Tisch hat, der ist in der Friedrichshöhe richtig. Hier ist es urgemütlich. Wirt Gerd Tigges führt das „Rockn Blues Rasthouse“ schon seit über 20 Jahren und die Einrichtung ist ebenso kultig wie die Speisekarte. Wenn Euch kalt ist, fragt mal nach dem „Shot“ – dann bekommt Ihr ganz was Leckeres serviert…

Rauf zur Schwedenschanze

Gönnt Euch nach dem Essen noch ne Runde Billard und wandert dann auf dem „Weg für Genießer“ hoch zu den Hermannshöhen. Zum Aussichtspunkt Schwedenschanze ist es nicht übermäßig weit und Ihr habt von dort einen tollen Ausblick über das Ravensberger Land. Auf dem Rückweg könnt Ihr dann noch an den Wacholderheiden entlang gehen, wo die Brenner damals die Beeren ernteten.

Auch da oben: ein neuer Rastplatz, an dem Ihr eine Hörgeschichte zum Thema Wacholder in Steinhagen abspielen könnt. Dieser Rastplatz ist eine von vielen Hörmöbeln entlang der Hermannshöhen, an dem man sich spannende Geschichten aus dem jeweiligen Ort erzählen lassen kann.

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