Abwehrkräfte stärken nach der Gesundheitstheorie von Kneipp

von Michaela Schipke

Die Temperaturen draußen sinken. In dieser kühlen Jahreszeit kämpfe ich normalerweise mit einer Schnupfennase und Erkältungssymptomen. Um dem zuvorzukommen, bin ich dieses Jahr auf die Suche gegangen, eine passende Methode zum Stärken der eigenen Abwehrkräfte zu finden.

Kneipp-Gesundheitstheorie

Wasserbecken für die Arme
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Dabei bin ich über einen Internet-Artikel über die Kneipp-Gesundheitstheorie gestoßen, der mich gefesselt hat. Denn bisher dachte ich immer, puh, schon oft in Bad Wünnenberg irgendwo gelesen und von verschiedenen Angeboten gehört, aber ehrlich gesagt: Ich weiß gar nicht so genau, was das im Einzelnen alles ist! Mal nachlesen.

Zusammengefasst: Um gesund zu sein, muss ich mich, meinen Körper und auch meinen „Geist“ stark machen. Wenn alles in Einklang ist, habe ich starke Widerstandskräfte und bin allgemein stark gegenüber den Anforderungen im Leben. Sebastian Kneipp hat fünf Bereiche genannt, auf die man achten soll, um ein gesundes Leben im Einklang mit der Natur zu führen: Wasser, Bewegung, Lebensordnung, Ernährung und Heilpflanzen.

Na, da habe ich ja gleich ein ganzes Konzept gefunden! Aber ist das nicht fürchterlich altmodisch und kompliziert? Schon habe ich mich in das Thema festgebissen und stoße während meiner Recherche auf viele sehr aktuelle Berichte und Tipps. Kneippen (nee, nicht in der Kneipe) ist ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, das einfach ist, fast nichts kostet und nur wenig Aufwand bedeutet. Die Verfahren sind für jeden geeignet: Erwachsene, Kinder, Berufstätige, Rentner, für jeden Bildungsstand und jede Lebenseinstellung, für Gesunde und Kranke. Also passt das auch zu mir *freu* Dann ist ja toll, dass ich sogar im Kneipp-Heilbad Bad Wünnenberg zu Hause bin.

Wasser

Im Wasser Spazieren im Aatal Bad Wünnenberg
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Was kann ich denn als erstes tun, fragte ich mich. Das Element Wasser ist mir sehr sympathisch. Daher steigere ich doch einfach mal aktiv meine Abwehrkräfte und schlage Corona-Viren ein Schnippchen: Ab zum Wassertreten! Durch das kalte, frische Quellwasser wird die körpereigene Abwehr angeregt, aktiv zu werden. Bei den Tretbecken kenne ich mich in Bad Wünnenberg mittlerweile aus: mal im idyllischen Aatal an der Kneipp-Oase, mal im Natursteinbecken im Golmeketal oder direkt im Flussbett. Da bietet Bad Wünnenberg insgesamt sieben verschiedene Möglichkeiten. Die Beine fühlen sich besser durchblutet an. Wie herrlich!

Bewegung

Barfuß laufen in Bad Wünnenberg
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Als nächstes ziehe ich die Schuhe aus und spaziere über den Barfußpfad in Bad Wünnenberg. Das ist ein etwa ein Kilometer langer Rundgang über verschiedene Untergründe im Naturerlebnis Aatal. In die natürliche Umgebung integriert und ein Ort, um einmal richtig die Seele baumeln zu lassen und den Alltagsstress zu vergessen. Ja, stellenweise hat es schon echt gepikst. Es ist eine natürliche Fußreflexzonenmassage, die ist auch nicht immer angenehm. Aber ein erfahrener Kneippgänger gab mir den Tipp: Wenn man es regelmäßig macht, wird es besser. Er meinte, das gelte für alle Kneipp-Anwendungen. Ein kalter Wasserguss am Bein wäre z.B. ein Reiz, den man anfangs intensiver empfindet. Aber mit der regelmäßigen Anwendung käme erst der Erfolg.

Lebensordnung

Pause in der Natur
© Tourismus NRW e.V. / Teutoburger Wald Tourismus

Pausen fand Sebastian Kneipp allerdings auch wichtig (Stichwort „Lebensordnung“). Die mache ich z.B., indem ich mir einfach mal ein Entspannungsbad gönne, eine Auszeit für mich nehme. Oder ich setze mich bei einer Wanderung durch die reizvolle Natur von Bad Wünnenberg auf eine Bank und atme bewusst die frische und duftende Luft tief ein und aus. Durch die abwechslungsreiche Landschaft und das viele Grün kann ich herrlich entspannen und herunterfahren. Und Wege gibt es hier für jeden Fitness-Grad.

 

Knieguss in der Badewanne

Einen Tipp habe ich noch, wenn man mal wirklich üüüberhaupt keine Lust hat, bei miesem Wetter rauszugehen: Ein Knieguss stärkt die Abwehrkräfte und ist gleichzeitig ein Training für die Venen. Er lässt sich ohne großen Aufwand in der Dusche oder Badewanne durchführen. Dazu entweder den Duschkopf auf einen einzelnen Guss einstellen oder den Brausenkopf abschrauben. Die Beine sollten vorher unbedingt warm sein. Den kühlen Wasserstrahl zuerst außen am rechten Zeh beginnen, dann aufwärts an der Außenseite bis zum Knie, dort kreisen. Dann an der Innenseite des Beins das Wasser wieder herunterführen. Das gleiche auf der linken Seite wiederholen. Als ich es das erste Mal gemacht habe, war das Wasser zugegebenerweise nicht sooo kalt. Aber ich hab mich langsam vorgetastet. Denn der Körper hat diesen Kältereiz ganz prima verarbeitet. Bis jetzt: NULL ERKÄLTUNG!

Bürstenmassage

© Bad Wünnenberg Touristik GmbH

Und für nächste Woche hab ich mir wieder etwas Neues vorgenommen: Eine Bürstenmassage. Die soll nicht nur gut für die Haut sein, sondern dient sogar der Abhärtung gegen Erkältung, indem sie das Herz-Kreislauf-System anregt. Eine Streicheleinheit, wer mag das nicht? Und eine weiche Bürste kann ich auch in meinen Kurzurlaub mitnehmen. Vielleicht in so einem gemütlichen, sympathischen Örtchen wie Bad Wünnenberg?

Jetzt bin ich nicht nur Fan von Bad Wünnenberg, sondern auch Fan von Sebastian Kneipp! Und Spaß macht es auch, das Kneippen! Wie wär’s? Einfach mal machen.