Meinberger Moormeile

Moorgebiet Stinkebrink in Horn-Bad Meinberg
© GUT Horn-Bad Meinberg GmbH, Sinya Nielsen

Bei einem Besuch im Heilbad Horn-Bad Meinberg ist ein geführter Spaziergang auf der „Meinberger Moormeile“ ein echtes Muss! Die Geschichte des Heilbades ist eng verwurzelt mit dem heilsamen Schwefelmoor, welches hier aus jahrtausendalten Torfschichten gewonnen wurde. Der einprägsame Schwefelgeruch, der dem Besucher in die Nase steigt, hat dem Areal den Namen „Stinkebrink“ verliehen. Der informative Rundgang führt auf idyllischen Pfaden um das Moorabbaugebiet und gewährt exklusive Einblicke in das ehemalige Abbaugebiet und das historische Pumpenhaus.

 

Moor - eine natürliche Wunderwaffe

Trockener Moorklumpen
© GUT Horn-Bad Meinberg GmbH, Sinya Nielsen

Chemiker und Mediziner entdeckten im frühen 19. Jahrhundert ein reichhaltiges Vorkommen an organischen Substanzen im Moor und erkannten, dass das Baden in dem dunklen Brei aufgrund chemischer, thermischer und mechanischer Faktoren heilsame Wirkung hat. Die ersten Moorbäder wurden vor mehr als 200 Jahren in Horn-Bad Meinberg abgegeben, womit das Heilbad zu den ältesten Moorbädern Deutschlands zählt. Im Jahr 1820 weist die Kurliste bereits 169 abgegebene Schlammbäder aus.

 

Moortretbecken am Stinkebrink Horn-Bad Meinberg
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Heute dient die ökologische Übergangszone zwischen Land und Wasser rund um den Moorstich in Horn-Bad Meinberg überwiegend als Naturschutzgebiet und beherbergt in den 16 Moortaschen Biotope mit einer besonderen Vielfalt an seltenen Pflanzen und Tieren. Auf ein ausgiebiges Moor-Erlebnis am eigenen Körper muss man trotzdem nicht verzichten. Direkt neben dem ehemaligen Abbaugebiet lädt ein Moortretbecken dazu ein, die Füße tief in der dunklen, schmatzenden Masse zu versenken.

 

Ein Fußbad der ganz besonderen Art

Moorbeine nach einem Gang durch das Moortretbecken in Hon-Bad Meinberg
© GUT Horn-Bad Meinberg GmbH, Sinya Nielsen

Seine Füße freiwillig in eine schwarze, nicht unbedingt wohlriechende Masse zu tauchen kostet schon Überwindung. Da dies allerdings äußerst gesund ist, sollte die Neugier überwiegen und die Scheu vor dem Unbekannten verdrängt werden. Beim Storchengang im Moortretbecken werden nicht nur müde Füße wieder munter, auch der Rest des Körpers wird durch die ungewohnt erschwerte Bewegung und die heilsamen Eigenschaften und Inhaltsstoffe des Moores aktiviert und umschmeichelt. Neben Phytohormonen und Huminsäuren enthält das naturbelassene Heilmoor außerdem jede Menge antientzündliche Stoffe. Diese wirken schmerzlindernd, lockern das Gewebe und fördern die Beweglichkeit, weshalb Moor bei rheumatischen Erkrankungen, Muskelverspannungen, Schmerzen und Arthrose der Fuß- und Zehengelenke zum Einsatz kommt.

Moor fördert die Durchblutung und vitalisiert

Mit der Wasserpumpe die Moorbeine waschen
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Auch für die Schönheitspflege wird Moor schon lange genutzt, denn bereits im alten Ägypten war die verjüngende und unterstützende Wirkung von Moorpackungen bekannt. Die wertvollen organischen Inhaltsstoffe können sich positiv auf die Hautpflege und bei Hautirritationen auswirken.

Diese zahlreichen positiven Eigenschaften machen sich bereits nach einem kurzen „Fußbad“ im Moortretbecken bemerkbar. Nicht nur Füße und Beine fühlen sich erfrischt an, dem ganzen Körper kommt die verstärkte Durchblutung zugute und man fühlt sich belebt und vitalisiert. Auch auf der Haut machen sich die heilsamen Wirkstoffe unmittelbar nach dem Entfernen des schwarzen Überzugs auf den Beinen bemerkbar: sie strahlt und ist zart und weich wie ein Babypopo. Zudem sorgt dieses außergewöhnliche Erlebnis für gute Laune bei allen Beteiligten, da man im zähen Schlamm eine wirklich ulkige Figur abgibt.

Moorführungen in Horn-Bad Meinberg

Eine Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst!

Ihr solltet es auch einmal ausprobieren.

Geführte Moorwanderungen finden in Horn-Bad Meinberg von März bis Oktober 2021 jeden Mittwoch um 15.30 Uhr statt.