Mohnfelder-Blüte im Frühsommer!

Im Kalletal wird eine morphinfreie Mohnsorte, die den Namen „Teutomohn“ trägt, angebaut. Die jährliche Mohnblüte im Kalletal ist ein kurzer aber schöner Genuss im Frühsommer und ein absolutes Foto-Highlight.
Abhängig davon, ob Winter- oder Sommermohn gesät wurde, variiert die Blütezeit von Ende Mai bis Ende Juni. Natürlich blühen die Felder bereits einige Tage zuvor und auch nach den angegebene Terminen der Vollblüte. Auch werden im jährlichen Wechsel unterschiedliche Felder bepflanzt, wir empfehlen daher immer aktuelle Informationen zur Mohnblüte einzuholen.

Auskunft über den aktuellen Stand der Mohnblüte und die Lage der bepflanzten Felder erfahrt Ihr im Hofladen Klemme, Telefon: 05264-398, online auf der Hofladen-Website unter oder auf dem Instagram-Profil des Hofladen Klemme

Es können sehr gern Bilder gemacht werden. Allerdings bitten wir Euch, auf folgendes zu achten:

  • Bitte nehmt Rücksicht auf die Anwohner in der Nähe der Felder. Parkt einige Metern weg und geht bitte die letzten Meter zu Fuß zu den Feldern.
  • Bitte betretet die Mohnfelder nicht, beschädigt keine Pflanzen und hinterlasst keinen Müll.
  • Bitte beschädigt keine Pflanzen. Auf den Feldern wird ein hochwertiges Lebensmittel für lippische Bäckereien produziert!

 

 

Strahlkraft der Blüte

© Teutoburger Wald, Gemeinde Kalletal

Frühsommer - Zeit für einen Fotostopp in Kalletal:

So manche Autofahrer oder Spaziergänger staunen nicht schlecht, wenn sie das violett-rosafarbene Blütenmeer auf den Feldern in Kalletal entdecken. Denn diese Blütenpracht ist ein seltenes Phänomen in Deutschland. Es handelt sich um „Papaver somniferum“ oder einfach Schlafmohn, der erst in den letzten Jahren wieder Einzug in die heimische Landschaft gehalten hat. Abhängig davon, ob Winter- oder Sommermohn gesät wurde, variiert die Blütezeit von Ende Mai bis Ende Juni. Da jede Mohnblüte nur einen Tag blüht, ist das Schauspiel der vollen Blütenpracht für nur ca. 14 Tage im Jahr zu erleben

 

© Teutoburger Wald, Gemeinde Kalletal

Abwechslung auf dem Acker

© Hofladen Klemme, Kalletal

Auf den Geschmack, statt des konventionellen Getreideanbaus jetzt Schlafmohn auszusäen, ist der Kalletaler Landwirt Werner Klemme vor drei Jahren gekommen und vertreibt diesen mittlerweile mit einigen Kollegen unter der Marke „TeutoMohn“

Bisher noch eine Anbaunische, setzt der Hof Klemme auf kreative und innovative Wege in der Landwirtschaft: Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammend, kultivierten Mönche erstmals in der Antike Schlafmohn zur Herstellung von Medikamenten gegen Schmerzen und Schlaflosigkeit. Sie wurde als Heilpflanze, aber auch als Nahrungsmittel genutzt. In Westdeutschland war der Anbau seit dem 2. Weltkrieg aufgrund der möglichen Verwendung des Kapselsaftes als Rauschmittel verboten worden. In den letzten Jahren konnten aber mit einer Anbaugenehmigung unbedenkliche, morphinfreie Sorten gezüchtet werden.

 

Schlafmohn sorgt für eine bunte Vielfalt

© Teutoburger Wald/Gemeinde Kalletal

Wer morgens an einem Mohnfeld steht, der hört es von allen Seiten summen und brummen. Durch die Erweiterung der Fruchtfolge um den Mohnanbau ist der Bedarf an Pflanzenschutz-mitteln geringer.

Dies ist der Artenvielfalt auf dem Acker sehr zuträglich. Mohnblüten mit ihren reichen Pollenpräsenten locken viele Bienen und andere Insekten an, die sich dort mit dieser Extraportion Eiweiß für den Nachwuchs versorgen. Die beste Zeit für die Bienen, Pollen zu ernten, ist zwischen 6 und 10 Uhr morgens, da sich die Blüten dann am besten darbieten.

Nach der Mohnernte im August erlebt das Mohnfeld quasi noch eine zweite Blüte der Beikräuter. Hier blühen – je nach Vorjahresbesatz – vor allem Kamille, Vogelmiere und Ehrenpreis. Ihre Blüten sind oft nektarreich und werden ebenfalls von Bienen besucht, die hiervon ihren Wintervorrat anlegen können.

Gesunder Genuss – oder wie der Mohn aufs Brötchen kommt

© Werner Klemme

Wenn Ende August Tausende von Samen in den Kapseln rascheln, ist der Mohn erntereif: Aus 0,5 kg Mohn bei der Saat werden in guten Jahren rund 1.300 kg Mohnsamen nach der Ernte. Jedes Mohnkörnchen hat also (theoretisch) über 2.500 Nachkommen. Betrachtet man einzelne Pflanzen, sind problemlos auch bis zu 10.000 (!) Samen möglich. Für eine züchterisch kaum bearbeitete Pflanze ist das wirklich beeindruckend.

Bis der Mohn auf unserem Frühstücksbrötchen landet, ist ein aufwendiger Ernteprozess der unzähligen Samen inklusive Reinigung und Trocknung notwendig – doch der Aufwand lohnt sich:  Der Geschmack des heimischen Blaumohns ist deutlich aromatischer und intensiver als importierter Mohn, da dieser nach der Ernte nicht behandelt werden muss im Vergleich zu bedampftem Mohn.

Wertvolle Inhaltsstoffe von innen und außen

© Werner Klemme

Der Ölgehalt der voll ausgereiften Mohnsamen, welche aus den Poren der reifen, trockenen Kapsel geerntet werden, schwankt zwischen 40-54 %, sodass auch kaltgepresstes Öl gewonnen werden kann. Das Öl mit gesunden Inhaltsstoffen ist cholesterinarm und kann in der Küche das Olivenöl ersetzen. Als alternative Ölpflanzen schlummert im Mohnanbau noch ein enormes Potenzial. Denn Mohnsamen sind auch reich an Calcium und enthalten weitere wertvolle Inhaltsstoffe.

Praktischen Nutzen findet Mohnöl auch in der Hautpflege bei der Herstellung von Kosmetika. Der wichtigste Bestandteil des Mohnöls ist die Linolsäure, dieser ist gut für die Haut und lindert Hautrötungen. Zusätzlich hilft Linolsäure bei spröder und rissiger Haut. Auf Mohnölbasis werden auch Gesichtscremes und Körperlotionen hergestellt, gerade bei empfindlicher Haut sind Cremes auf Mohnölbasis eine echte Alternative.

 

Zurück zu kurzen Wegen

© Werner Klemme
© Werner Klemme

„Regional und saisonal“ sind die Schlagworte, die zu einem nachhaltigen, klimaschonenden Konsum führen. Durch den Kauf heimischer Produkte kann ein jeder seinen ganz persönlichen Beitrag hierzu leisten. Auf Mohnsamen bezogen war dies in den letzten Jahrzehnten jedoch unmöglich. Quasi der gesamte Backmohn wurde aus Österreich, Tschechien und der Türkei importiert. Für Bäcker in der Umgebung und diverse Hofläden eröffnen sich dank des TeutoMohns aus dem Kalletal Bezugs-möglichkeiten in der Nähe.

Auf dem Hof Klemme im Ortsteil Hohenhausen-Dalbke wird der Mohn pur zum Backen verkauft, ist aber auch weiterverarbeitet, z.B. als Senfmohn, erhältlich. Die Mitarbeiterinnen im Hofladen informieren gerne über die Produkte sowie die genauen Standorte der Mohnfelder, welche jährlich wechseln. www.hofladen-klemme.de

Naturpark-Kommune

© Teutoburger Wald/Verband Deutscher Naturparke e.V.

Die Gemeinde Kalletal ist seit 2019 Naturpark-Kommune und hat sich besonders dem Engagement zu Gunsten der Einzigartigkeit und landschaftlichen Schönheit des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge verschrieben. Hierzu gehört der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaften sowie der biologischen Vielfalt, die Förderung einer innovativen, nachhaltigen Regionalentwicklung und die Stärkung eines nachhaltigen Tourismus.

Aktueller Stand der Mohnblüte

Informationen über den aktuellen Stand der Mohnblüte können Sie auf dem Hof Klemme erfahren.