Von den Externsteinen bis zum Hermannsdenkmal

Erlebnisbericht aus dem Teutoburger Wald

Anreise

Ende Oktober stand für uns eine Wanderung von den Externsteinen zum Hermannsdenkmal auf dem Programm. Meine Freundin Lara und ich starten früh am Morgen, um ca. 8:20 Uhr mit dem Auto von Bielefeld aus. Gute 40 min später erreichen wir den Wanderparkplatz Heidental Nähe des Hermanndenkmals. Auf dem Wegweiser beim Parkplatz steht 12 km bis zu den Externsteinen - das wollen wir also heute laufen, nur umgekehrt.

Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter bis zu der Bushaltestelle Hiddesen, Freibad wo die Touristenlinie 792* hält. Dies ist eine Busverbindung die von Ostern bis zum 1. November am Wochenende stündlich die Touristen von Detmold bis nach Bad Pyrmont fährt. Wir stehen überpünktlich an der Haltestelle. So früh am Morgen sind es gerade mal 12° und es ist noch ganz nebelig, nur die Vögel hört man zwitschern, ansonsten absolute Stille – einfach herrlich.

Lippe Touristik-Bus Linie 792
© KVG Lippe

Der Bus hält, wir steigen ein, kaufen uns ein Ticket und setzen uns auf die freien Plätze direkt hinter der Busfahrerin. Am Hermannsdenkmal steigen die anderen Fahrgäste aus und wir sind alleine im Bus. Wir kommen mit der Busfahrerin ins Gespräch. Sie erzählt uns, dass ihr der neue Job als Busfahrerin richtig gut gefällt und sie am allerliebsten die Touri-Linie fährt, weil man so die schöne Landschaft bewundern kann. Unterwegs erfahren wir viel über die Gegend - ihre Heimat, in die sie vor 2 Jahren zurückgekehrt ist.
Gegen 10 Uhr erreichen wir den Wanderparkplatz bei den Externsteinen. Jetzt können wir starten!

Externsteine

Externsteine umgeben von bunten Laubbäumen
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Stulken

Nach wenigen Metern sind wir schon bei den Externsteinen. Hier wird gerade alles aufgebaut und geöffnet für die Besucher. Wir machen ein paar Fotos und folgen dann dem ersten Wegweiser Richtung Hermannsdenkmal. Der Abschnitt zwischen den Externsteinen und dem Hermannsdenkmal befindet sich auf dem Hermannsweg. Ein weißes H auf schwarzem Hintergrund weist uns den Weg.

Unterwegs auf dem Hermannsweg

Kurz nachdem wir die Externsteine hinter uns gelassen haben, wurde es direkt hügelig und die ersten Steigungen mussten bewältigt werden. Ich ungeübte Wanderin kam da ganz schön ins Pusten. Anders als meine Freundin, die von ihren Österreich-Wanderungen ganz anderes gewohnt ist. Sie ermutigte mich weiter zu Laufen und versprach mir, dass ich es nicht bereuen werde. Und sie hatte Recht, unterwegs werden wir mit fantastischen Ausblicken auf den herbstlich bunten Teuto belohnt – wunderschön. Da das Wetter recht trüb ist, sind nicht besonders viele Leute unterwegs und so hatten wir den Wald die meiste Zeit für uns alleine. Super zum Abschalten und Runterkommen von einer anstrengenden Woche. Nach gut einer Stunde wandern, machen wir unsere erste Pause. Wir sind natürlich vorbereitet und hatten uns Zuhause warmen Tee in Thermobecher abgefüllt und Apfel und Müsliriegel eingepackt.

Adlerwarte Berlebeck

Beim Weiterwandern sind wir so in die Natur und unsere Gespräche vertieft, dass wir doch glatt den nächsten Wegweiser übersehen. Im ersten Moment bereitete sich Panik aus, wo sind wir und wie kommen wir wieder zum Hermannsweg? Umdrehen und zurück laufen ist für uns keine Option. Gut, also einmal tief durchatmen und nachdenken. Dann meint Lara, eigentlich können wir nicht mehr weit entfernt sein von Berlebeck. Durch den Wald sehen wir ein paar Häuser. Ok, dann erstmal in die Richtung weiter. Nach einigen Metern die Erleichterung, da hinten ist ein H am Baum befestigt, juhu wir sind wieder auf dem richtigen Weg. Kurz danach erreichen wir die Adlerwarte Berlebeck, die älteste und artenreichste Greifvogelwarte Europas. Hier legen wir eine kurze Pause ein. Erhaben kreisen die Greifvögel aus der Flugschau über unseren Köpfen. Dieses Mal haben wir leider keinen Besuch eingeplant, den machen wir auf unserer nächsten Wanderung hier aber auf jeden Fall.

Hermannsdenkmal

Zurück auf dem Hermannsweg, treffen wir auf eine Gruppe Männer, die gemütlich vor uns herlaufen und reichlich Bier mit sich tragen.  So kann man also auch eine Wanderung auf dem Hermannsweg gestalten, wir wandern schmunzelnd weiter. Es begegnen uns nun immer mehr Leute. Ein Zeichen, dass er nicht mehr weit sein kann, der Hermann. Kurz danach sehen wir den Wegweiser, gleich geschafft, nur noch 1,2 km bis zum Hermannsdenkmal.

Dort angekommen stürmen wir natürlich direkt darauf zu. Ich zücke mein Handy. Erstmal ein Erinnerungsfoto machen. Aber gar nicht so einfach, den ganzen Hermann aufs Bild zu bekommen. Nach ein paar Versuchen, war auch das geschafft. Wir belohnen uns mit einem großen Stück Schokolade und machen uns dann auf den Weg zum Parkplatz, wo wir heute Morgen unser Auto abgestellt haben. Leicht durchgefroren und erschöpft setzen wir uns ins Auto und drehen erstmal die Sitzheizung an - was für ein toller Tag!

Die Wanderung ist natürlich ganzjährig möglich und zu jeder Jahreszeit empfehlenswert. Viel Spaß!
* Hinweis: In 2024 fährt die Touristiklinie nicht.