Die diebische Elster (La gazza ladra)

Brauchtum/Kultur
Bühne divers
Ein ganz analoger Shitstorm

Originaltitel La gazza ladra / Melodramma in zwei Akten / Libretto von Giovanni Gherardini / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Eben noch hat Ninetta freudig die Rückkehr ihres Liebsten aus dem Krieg erwartet – und mit ihr die ganze Dorfgesellschaft –, da droht ein fehlendes Besteckteil, ihr zum Verhängnis zu werden. Ihre Dienstherrin klagt sie an, der Bürgermeister fackelt nicht lang und verhängt das Todesurteil. Schließlich sind die Zeiten hart und seine kaum verhohlene Lust wird von der jungen Frau brüsk zurückgewiesen.

Eine Denunziation und die Verkettung unglücklicher Zufälle führen zu einem (ganz analogen) Shitstorm. Im Handumdrehen wird ein an sich beliebter, unbescholtener Mensch verteufelt, verurteilt und (fast) hingerichtet. Wem das nicht unfassbar real vorkommt, verkennt möglicherweise die zeitlose Aktualität von Rossinis Oper, die – knapp 210 Jahre alt – erschreckende gesellschaftliche Abgründe mit betörendem Belcanto zu bekämpfen versucht …

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