Handwerk und Kulinarik auf dem Sintfeld-Höhenweg

Erlebnisbericht aus dem Paderborner Land

Obwohl ich schon fast mein ganzes Leben im Teutoburger Wald wohne, stelle ich erst seit kurzem fest, was meine Heimat eigentlich alles zu bieten hat.

Im Magazin „Wanderbares Deutschland“ bin ich zufällig auf einen Artikel über meine Heimat gestoßen: „Kulinarik im Teutoburger Wald“ oder so ähnlich. Spannend, dachte ich und machte mich selbst auf die Suche nach dieser. Entlang des Sintfeld-Höhenwegs, der südlich der Universitätsstadt Paderborn liegt, möchte ich einige kulturelle Ziele ansteuern.

Das Kloster Dalheim

Kloster Dalheim
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch

Gestartet bin ich am Kloster Dalheim bei Lichtenau. Nachdem ich mein Auto auf dem Parkplatz abgestellt hatte, machte ich mich auf den Weg ins Kloster. Diese sind nicht nur Vermittler des Christentums gewesen, sondern auch Stätten der Bildung, der Forschung, der Kunst und der wirtschaftlichen Entwicklung. Der Wanderweg, der sich auf 145 Kilometern erstreckt, führt genau am Kloster vorbei, sodass auch Wanderer häufig einen kleinen Abstecher hierher machen und sich ein vollmundiges, naturtrübes Klosterbier gönnen.

Kloster Dalheim
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch

Auch ich probiere selbstverständlich das „Dalheimer Klosterbräu“ und stelle fest, süffig ist es allemal. „Kann man wohl trinken“ – für Ostwestfalen das schönste Kompliment! Wer noch ein wenig Platz im Rucksack hat, sollte im Klosterladen vorbeischauen. Die Produkte reichen von Büchern und Süßigkeiten bis zu Tee und Hochprozentigem – alles eigens für das Kloster produziert.

Tipp: Besucht einmal den neu gestalteten Escape-Room! Innerhalb echter Klostermauern eine tolle und einzigartige Erfahrung!

Die Wewelsburg

Die Wewelsburg
© Teutoburger Wald Tourismus, M. Schoberer

Mein zweites Ziel an diesem Tag ist die Wewelsburg in Büren – die einzige Dreiecksburg in Deutschland. Schon oft hatte ich sie auf Bildern gesehen und war ganz fasziniert. Heute befinden sich eine Jugendherberge, eine Gastronomie und das Kreismuseum Wewelsburg darin. Heimische Produkte und Saisonspezialitäten sowie hausgemachte Kuchen und Torten sind auf der Karte des Café-Restaurants Zur Wewelsburg zu finden.

Weitere Informationen findet ihr hier: https://www.wewelsburg.de/

Die Mittelmühle und die Bohrmühle

Mittelmühle-Bohrmühle von außen
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch
Mittelmühle-Bohrmühle von innen
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch

Mein Weg führt mich weiter ins Zentrum von Büren. Nichts ahnend fuhr ich über den Kapellenberg und konnte die fantastische, aber leider zu kurze Aussicht über die kleine Stadt genießen. Anschließend machte ich mich auf den Weg zu Bürens „Museum zum Anfassen“. Büren galt bis ins 20. Jahrhundert als die Stadt der Mühlen, 1966 wurde der Betrieb schließlich eingestellt. In der Mittelmühle findet man heute eine vollständig erhaltene Mühleneinrichtung, sogar die Turbine und das Mahlwerk sind wieder „in Schuss“ gebracht worden. Hier wurde aber nicht nur Korn gemahlen, auch Gesteinsarten wurden zu Steinmehl verarbeitet und zum Beispiel bei der Herstellung von Farben eingesetzt. Erst bei einer der Demonstrationen merkt man, wie das gesamte Gebäude arbeitet – beeindruckend!

Mittelmühle-Bohrmühle von außen
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch
Mittelmühle-Bohrmühle
© (c) Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch

Direkt neben der Mittelmühle befindet sich die Bohrmühle. Zahlreiche Baumstämme wurden hier zu Röhren für die Wasserleitung verarbeitet, um die städtischen Brunnen und Wasserbecken mit frischem Wasser aus einer Quelle oberhalb der Stadt zu versorgen.

Eine Führung durch die beiden geschichtsträchtigen Bauwerke ist sehr zu empfehlen, um die interessanten, kuriosen und humorvollen Geschichten dieser Touristenattraktionen kennenzulernen. In den Sommermonaten finden regelmäßig öffentliche Führungen statt.

 

 

 

 

Mehr erfahrt ihr unter: http://heimatverein-bueren.de/index.php/arbeitskreise/m-ak-mittelmuehle

Das Café Stilbruch

Café Stilbruch von außen
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch
Café Stilbruch von innen
© Teutoburger Wald Tourismus, L. Morasch

Jetzt brauche ich erstmal eine kleine Stärkung. Ich gehe an der Jesuitenkirche und dem Mauritiusgymnasium vorbei und entdecke das Café Stilbruch, das sich unweit der Mühlen auf der anderen Straßenseite befindet. Bei sehr gemütlichem Ambiente gönne ich mir einen heißen Kaffee und lasse mich von der Auslage noch von einem leckeren Stückchen selbstgemachten Kuchen überzeugen. Das Café ist von der Eigentümerin sichtlich mit Liebe für’s Detail eingerichtet worden, hier lässt sich meine kleine Tour entlang einer Etappe des Höhenwegs sehr gut ausklingen.

Hier geht es zur Internetseite des Cafés: https://cafestilbruch.de/

 

Zeit für die Jesuitenkirche bleibt mir an diesem Tag leider nicht mehr. Zu gerne hätte ich die Kirche von innen mit der Deckenmalerei und dem „westfälischen Himmel“ selbst gesehen. Aber das Jahr hat ja gerade erst begonnen…