Papiermühle Plöger

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Museum/Ausstellung
Die Papiermühle Plöger ist eines der bedeutendsten technischen Kulturdenkmäler Nordrhein-Westfalens. Das Mühlengebäude gibt es bereits seit 1703. An Originalmaschinen wird an insgesamt 22 Stationen 300 Jahre Papierherstellung mit dem Wasser aus der Niese demonstriert.

Die Geschichrte der Papiermühle Plöger

Fast 300 Jahre lang diente das reine und weiche Wasser der Niese bei Schieder der Familie Plöger zur Papiererzeugung.
Etwa genauso lang, seit 1703, besteht das Papiermühlengebäude. Seine wirtschaftliche Nutzung erschließt sich dem Besucher eindrucksvoll an den Lüftungsgauben in den Dachflächen und den bedeckten beiden Wasserrädern.

Bis 1870/72 wurden handgeschöpfte Papiere in verschiedenen Formaten für Kanzleien, Post und für viele Verwaltungen hergestellt.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam durch die Erfindung der Papiermaschine (Langsieb-Papiermaschine 1798, Rundsiebmaschine 1805) und des Rohmaterials Holzschliff (1843/44) die maschinelle Massenproduktion von Papier auf. Wie viele andere kleinere Papierhersteller musste sich auch die Familie Plöger den geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Zuge der Industrialisierung anpassen. Die Papierproduktion durch Handschöpfen wurde eingestellt. An ihre Stelle trat in der Hauptsache die Fabrikation von Aktendeckel mit Hilfe der gegen Ende des 19. Jahrhunderts erworbenen Rundsiebmaschine, deren Antrieb durch Wasserkraft erfolgte.

Außerdem wurde der Rohstoff Lumpen allmählich durch Altpapier ersetzt, welches im ebenfalls neu angelegten Kollergang verarbeitet wurde. Um genügend Platz für diese Modernisierungsmaßnahmen zu haben, wurde die Mühle nach Süden beträchtlich erweitert.
Aus jener Zeit (ca. 1870-1890) stammt die noch nahezu vollständige maschinentechnische Ausstattung, denn die Produktion von Aktendeckel wurde unter nahezu unveränderten Verhältnissen von 8 Generationen der Familie Plöger bis 1989 hinein fortgesetzt.

Neben der Mühlenproduktion betrieb die Familie Plöger schon von Anfang an Landwirtschaft; 1962 wurden zudem Teile des Wohntraktes der Papiermühle in eine Pension umgewandelt. Ehemalige Scheunen und Betriebsräume wurden später umgebaut in Wohnungen. Diese existieren auch heute noch, ergänzt um einige Ferienwohnungen auf dem Areal Plöger.

Nach Aufgabe der unwirtschaftlich gewordenen Nutzung der Papiermühle in 1989, widmet sich ab 1992 der Heimatverein Schieder als Träger und Pächter der Erhaltung, Restaurierung und musealen Nutzung dieses Objekts. In den Jahren bis 2000 wurde die Papiermühle saniert mit Hilfe der Denkmalbehörde, der NRW-Stiftung, des Kreis Lippe, die Bezirksregierung Detmold, die Stadt Schieder-Schwalenberg und viele andere Sponsoren.

Seit der Gründung in 1992 des Heimatvereins setzen sich die ca. 120 Mitglieder mit gezielten Aktivitäten erfolgreich für die Förderung der Belange des technischen Kulturdenkmals „Papiermühle Plöger“ ein. Der gemeinnützige Verein bemüht sich um die Beschaffung von Finanzmitteln zum Erwerb von Nutzungsrechten, zur baulichen Sicherung und Erhaltung, wirken auf öffentliche Stellen ein, damit dieses Kulturerbe der Nachwelt erhalten bleibt. Weiterhin werden Informationsveranstaltungen und reguläre Führungen zur Geschichte des Objekts sowie zur handwerklichen Papier- und Pappenherstellung angeboten.

Gut zu wissen

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten des Museums:

Mai bis Oktober
Sonn- und Feiertag: 10.00-12.00 Uhr, 15.00-17.00 Uhr

Zusätzliche Führungen außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung
Ruhetage: Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag

Allgemeine Informationen

  • Parkplätze vorhanden

Eignung

  • für Kinder (ab 10 Jahre)

Sonstige Ausstattung/Einrichtung

  • WC-Anlage

Anreise & Parken

Parkplätze befinde sich ca. 300m vor der Papiermühle.
Mit dem Bus kann man an der Haltestelle "Domäne" aussteigen und hat dann einen Fußweg von ca. 1,2km.

Preisinformationen

Preis Erwachsener: 2,00 €
Preis Kind: 1,00 €

Autor:in

lokaler Redakteur

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© Teutoburger Wald Tourismus / P. Koetters

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